Schweizer sind Weltmeister im Bio-Einkauf. Doch gleichzeitig steigen die Ansprüche an Wohnraum, Energie und Ernährung an. Dieser Mehrkonsum hebt die positiven Umwelteffekte wieder auf. Viele Bio-Einkäufer sind sich nicht über die Auswirkungen ihrer Konsumhandlungen im Klaren. Wirklich Resourcen schonend zu leben, würde alle Lebensbereiche einschliessen, wie beispielsweise Ernährung, Bekleidung, Mobilität, Reisen, Sport und Technologien.

So viele kaufen zwar ethisch, umwelt- und sozialverträglich ein, doch wollen sie weder auf Flugreisen in ferne Länder, Fleischkonsum noch auf Bio-Äpfel aus Übersee verzichten. Schweizer können sich den teuren, ethisch und ökologisch korrekten Lebensstil auch leisten. Deshalb wird gerne und viel eingekauft. Für zertifizierte Bio- und Fair Trade-Produkte bezahlen sie bevorzugt mehr.

Wer nachhaltig Einkauf will, muss jedoch mitdenken – muss wissen, wann Gemüse und Obst in der Heimat wachsen und diese noch am besten mit dem Velo abholen gehen. Wer saisongerecht und regional einkauft, tut der Umwelt den grösseren Gefallen als wenn er Bio-Peperoni im Winter kauft. Bio-Labels schützen das Klima nicht per se.